Peggy Knoblochs Spur verliert sich auf gerade einmal 200 Metern. Am 7. Mai 2001 verabschiedete sie sich nach der Schule von einer Freundin und wurde danach nicht wieder gesehen.  Erst 2016 findet man ihre Lei­-che – doch ihr Verschwinden ist bis heute ein Rätsel. Regisseurin Marie Wilke erzählt den Fall nun in der Dokserie «Höllental» nach; lässt Reporter, Ermittler und Anwohner von Peggys Wohnort Lichtenberg zu Wort kommen. Wilke versieht ihren Dok mit einer Erzählweise, die an jüngere Krimi-Serien ­erinnert. Luftaufnahmen der ­waldigen Gegend in Bayern ­unterlegt sie mit Zeugenaussagen und düsteren Klängen. Das macht «Höllental» packend, ohne reisserisch zu wirken. Denn wenn sie leere Gassen mit Archivbildern des damaligen Presse­rummels gegen­schnei­det, deutet sie an: Für Angehörige und Ermittler wurde dieser Fall erst recht zum Trauma, nachdem die Journalisten weg waren. Und sich kaum mehr jemand für Peggy interessierte. 

Höllental
Regie: Marie Wilke 
D 2020, 6 Folgen à 45 Minuten 
1–2/6: Fr, 8.1., ab 23.15 ZDF 
3–4/6: Mo, 11.1., ab 00.05 ZDF 
5–6/6: Mo, 18.1., ab 00.20 ZDF