Ein Russe steigt in die Schwingerhosen, um die Schweiz zu verstehen. Was nach seichter TV-Unterhaltung klingt, bringt durchaus Erkenntnisgewinne. Denn der Russe ist Autor und Kolumnist Wladimir Kaminer, 1967 in Moskau geboren, seit 30 Jahren in Berlin lebend und mit seinen «Russendisko»-Programmen bekannt geworden. Wenn er nun in neuen Folgen seiner 3sat-Reihe «Kaminer inside» den Heimatgefühlen von Deutschen, Österreichern und Schweizern nachspürt, tut er dies mit Witz und Esprit.

Wurst und Sauerkraut nach Bayerischer Art isst Kaminer im «Stein’s» in London. Des Wie­ners liebste Heimat findet er am stimmigsten am multikultu­rellen Naschmarkt. Als typische Schweizer lernt er nebst der Schwingerkönigin Sonia Kälin und dem Journalisten Roger de Weck den albanisch rappenden Krienser Marash Pulaj und die Jodlerin Yvonne Apiyo Brändle-­Amolo aus Appenzell kennen.

Zum Schluss lautet Kaminers Fazit: «Heimat ist ein ­Gefühl, das Menschen mitein­ander verbindet.» Dass er ausgerechnet die Schweiz als besonders multikulturell erlebt, mag überraschen, ist aber gar nicht so abwegig.

Kaminer inside – Österreich/Schweiz/Deutschland
Mi, 21.8., 20.15/21.00/21.45 3sat