Dieser Mann führt gleich mehrere Leben: als überdrehtes ­Komiker-Ich, als Regisseur, als naiv-­gewitzter Maler. Takeshi Kitano ist in Japan so etwas wie ein Allround-Star. Dessen verschiedenen Reinkarnatio­nen versucht Yves Montmayeur im liebevollen Filmporträt «Takeshi Kitano – Japans unangepasster Star» habhaft zu werden. Historische Aufnahmen, Filmausschnitte, Animationen und Interviews mit dem 71-Jährigen zeichnen Kitanos Werdegang nach.

In Armut aufgewachsen, macht Kitano als Komiker seine antiautoritäre Haltung aus der Kindheit zum Markenzeichen: Unter dem Pseudonym «Beat Takeshi» gibt er sich als dreister Gaukler, der dem konservativen Japan den Spiegel vorhält. Europa aber entdeckt Ende der 1990er-Jahre den brutalen wie melancholischen Film noir des Regisseurs und Schauspielers Kitano: «Hana-Bi» etwa wird in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Heute malt Takeshi Kitano vorwiegend. Und gibt noch immer sein Bestes, unangepasst zu sein.

Takeshi Kitano – Japans unangepasster Star 
Regie: Yves Montmayeur 
F 2019, 52 Minuten 
Mi, 31.3., 22.00 Arte