in Arte-Dok geht der ­Frage nach, ob der niederländische Maler vielleicht doch nicht Suizid beging. Würde sich die Welt so für Vincent van Gogh interessieren, hätte er sich nicht selbst getötet? Sein Œuvre ist und bleibt bedeu­tend. Doch gerade der Mythos des wahnsinnigen Genies erweist sich für Museen wie Auktionshäuser bis heute als lukrativ. Was aber, wenn der Maler gar nicht Suizid beging? Zumindest der Kunsthistoriker und Van-Gogh-­Biograf Steven Naifeh bezweifelt dies. Basierend auf seiner Theorie, rollt der Dok «Van Gogh – Schüsse im Weizenfeld» die Akte des niederländischen Malers neu auf. Der Film erzählt dieses Stück Kunstgeschichte im True-­Crime-Format. Dabei tritt die Schauspielerin Florence Kasumba als Ermittlerin auf. Sie prüft Naifehs Thesen zusammen mit ­Kriminalisten, Rechtsme­dizinern und ­einer Kri­minal­psycho­login. Leider wirkt Kasumbas Fi­gur ­etwas gestelzt. Dennoch ist der Dok spannend, widmet er sich doch detailreich van Goghs ­Leben, seiner Religio­sität, der Freundschaft zu Paul Gauguin und seiner Psychose. Und räumt dabei mit allerlei Klischees auf.

Van Gogh – Schüsse im Weizenfeld
Regie: Kai Christiansen, Birgit Tanner
NL 2021, 53 Minuten 
Sa, 30.7., 21.05 Arte