Von Hollywood als Nazi engagiert zu werden, kann das Ende einer Schauspielkarriere bedeuten. Christoph Waltz passierte genau das Gegenteil. Mit einer schauerlichen Mischung aus Kultiviertheit und Brutalität gab er 2009 in Quentin Tarantinos «Inglourious Basterds» den SS-Offizier Hans Landa – und erspielte sich so Weltruhm und einen Oscar. Das Filmporträt «Der Charme des Bösen» auf Arte rollt nun zusammen mit Wegbegleitern den bemerkenswerten Werdegang des Wiener Schauspielers auf – von den ­Anfängen in österreichischen Dra­men bis zu den weltweit ­gefeierten Hollywood-Rollen. Dabei entsteht das Bild eines zurückhaltenden, selbstkritischen Schauspielers, der seinen Beruf vor allem als präzises Handwerk begreift. «Ich habe keine Mis­sion», sagt er etwa in einer Interview-Sequenz, «ich will nur ­genau sein.» Wie das aussieht, ­ist am selben Abend in Tim Burtons Drama «Big Eyes» zu ­sehen.  

Big Eyes 
Regie: Tim Burton
USA 2014, 102 Min.
So, 3.10, 20.15 Arte 

Christoph Waltz – Der Charme des Bösen 
Regie: Kurt Mayer
Ö 2020, 51 Min.
So, 3.10., 21.55 Arte