Wie so viele Geschichten von Musikerinnen beginnt auch jene von Joni Mitchell mit einer Flucht. Als junge Frau zieht es sie Mitte der 1960er aus Kanada in die Musikerkommunen des kalifornischen Laurel Canyon. Dieser Arte-Dok erzählt, wie dort Mitchells bemerkenswerte Karriere ihren Anfang nimmt. Mit ihren introspektiven und poetischen Texten mischt sie rasch die Folkszene auf. Welchen Eindruck sie damals hinterliess, erzählen im Film von Clara und Julia Kuperberg Wegbegleiter wie David Crosby und Graham Nash. Getragen wird «Joni Mitchell – Hippie Folk Goddess» jedoch hauptsächlich von der Musikerin und Künstlerin selbst. Sie kommt in einer Vielzahl von Interviewsequenzen zu Wort, erzählt offen von gescheiterten Beziehungen, Karriereknicks und Ängsten, von ihrer Malerei und ihren Gitarrenarrangements. Ihre Vorliebe für all die spannenden Schwebeakkorde in ihren Songs erklärt sie nicht ohne Augenzwinkern: «Ich war ein Leben lang mit dem Kopf in den Wolken.» Man stelle sich vor, sie wäre es nicht gewesen.

Joni Mitchell – Hippie Folk Goddess
Regie: Clara und Julia Kuperberg
F 2022, 53 Minuten
Fr, 26.8., 21.45 Arte