Es ging ihr um das Sichtbarmachen von Innenwelten. Wenn Pina Bausch (1940–2009) ein neues Stück vorbereitete, führte sie ausgiebige Gespräche. Mit den Profis ihrer international bekannten Truppe im deutschen Wuppertal genauso wie mit Laien, die sie oft in ihre Produktionen integrierte – etwa Senioren für ihre epochale «Kontakthof»-Choreografie. Dieser Umgang mit Menschen, Inhalten und tänzerischen Formen zeichnete Pina Bausch und ihr Tanztheater Wuppertal aus.

Nach Bauschs überraschendem Tod im Sommer 2009 musste sich ihre Truppe neu finden. Ein Prozess, der bis heute anhält, wie Anne Linsel in ihrer Dokumentation zeigt. Sie lässt die aktuelle Intendantin Bettina Wagner-Bergelt ebenso zu Wort kommen wie Bauschs Sohn, der die Pina Bausch Foundation leitet. Zudem begleitet sie Probenarbeiten zu den Stücken «1980» oder «Arien» und befragt die Tänzerinnen und Tänzer. Diese versuchen, zwischen Vergangenheit und Zukunft ihren ­eigenen Weg zu finden.

Das Erbe der Pina Bausch
Regie: Anne Linsel
D 2019, 52 Minuten
Mi, 3.7., 21.55 Arte