Wie alle Kunst folgt auch die Musik sich stets verändernden Strömungen. Dennoch gibt es Fixpunkte, die Neuerungen einläuteten. Einer davon ist der 24. Februar 1607, als in Mantua «L’Orfeo» uraufgeführt wurde. Dieses monumentale Werk gilt als erste Oper. Sein Schöpfer Claudio Monteverdi bündelte darin Tendenzen von Literatur, Musik und Geistesleben, die den Menschen und sein Innenleben ins Zentrum stellten. Philippe Béziat zeigt in seiner Arte-Dokumentation auf, wie und weshalb dieser revolutionäre Coup gerade Monteverdi gelang. Ausführliche Zitate aus dessen Tagebuch und Briefen erläutern den damaligen Zeitgeist. Heutige Musikschaffende zeigen zudem auf, dass Monteverdi ohnehin ein kreativer Freigeist war, dessen revolutionäre Ideen viel weiter reichten. Ausgewählte Madrigale, Lieder und Arien lassen Harmoniegeflechte anklingen, die bis heute modern wirken. Eine dichte, lehrreiche Stunde Musikunterricht, die von Cremona über Mantua nach Venedig führt.

Monteverdi –Der Ursprung der Oper
Regie: Philippe Béziat
F 2015, 65 Minuten
So, 28.4., 23.20 Arte