Groovige Multikulti-Truppe
Sie kennen sich schon eine Weile, ­haben wiederholt zusammengespielt und legen nun ihr zweites gemeinsames Album vor: Vibrafonist Mulatu Astatke (76), Vater des Ethio-Jazz, und die vielköpfige Formation Black Jesus Experience aus Melbourne, Australien. Die Band von Down Under wird als «Global Funk» etikettiert und ist sel­ber eine Multikulti-Truppe. Sängerin Enushu Taye etwa stammt aus Äthio­pien; 1992 musste sie ihre Heimat Richtung Ägypten verlassen, um schliess­lich in Australien zu landen. Das Album «To Know Without Know­ing» präsentiert ein vielfältiges Spek­trum an Sounds: vom traditionellen äthiopischen Lied über Afrobeat, Funk, Jazz bis zu Rap. Es ist groovig-­entspannt, bisweilen kann es politisch werden, etwa im anklagenden «Living On Stolen Land». Insgesamt ein Strauss von musikalisch äusserst anregenden transkontinentalen Verbindungen.

Mulatu Astatke & Black Jesus Experience
To Know Without ­Knowing
(Agogo Records 2020)