Libanesisch-belgische Freundschaft
Die Legende erzählt, dass in Brüssel ein Filmstudent faszinierenden Gesang aus einer Dusche hörte und den Sänger kennenlernte. Die beiden spielten mit anderen am Esstisch, bis das Ensemble Mòlo Sâyat daraus wurde. Das war 2010. Seitdem machen die damaligen Filmstudenten mit ihrem Kommilitonen aus dem Libanon eifrig Musik. Der singende Mann heisst Pôl Seif. Anfangs interpretierte das Ensemble traditionelle Melodien aus dem Mittelmeerraum. Dabei blieb es nicht. Mòlo-Sâyat-Musik ist World­jazz geworden, Balkan-Musik mit schön un­geraden Metren, Chansoneskes, Poppiges. Gespielt ist es auf Blech- und Holzblasinstrumenten, mit reichlich Perkussion, auf Oud und Bouzouki. Wenn gesungen wird, erklingt Arabisch oder Rumänisch. Das packend-rasante Schlussstück ihres zweiten Albums heisst «Taksi», sein Text ist italienisch.

Mòlo Sâyat
Hadaeq
(Zephyrus Records 2021)