Heitere Melancholie à la française
US-Pianistin Claire Huangci (30) hat eine besondere Beziehung zur Schweiz. Ihren bislang wichtigsten Preis gewann sie 2018 am Concours Géza Anda in Zürich. Sie spielte mit dem Tonhalle- Orchester und war am Verbier Festival zu sehen. Mit Geigerin Solenne Païdassi und Cellist Tristan Cornut bildet sie das Trio Machiavelli, das nun seine erste CD vorlegt. Es kombiniert Werke der Franzosen Maurice Ravel (1875–1937) und Ernest Chausson (1855–1899). Zuerst war da Ravels Klaviertrio in a-Moll von 1914, ein rhythmisch vertracktes und melo­diös eher düsteres Kammerstück. Dieser interpretatorischen Knacknuss wollten die drei etwas «leichtere» Kost gegenüberstellen – mit Chaussons Klavierquartett in A-Dur von 1897, das sie mit dem Bratschisten Adrien Boisseau einspielten. Unterscheiden sich die beiden Werke in ihrer Grundstimmung, sind sie doch getragen von einer heiteren Melancholie à la française.

Trio Machiavelli
Ravel & Chausson
(Berlin Classics 2020)