Fürs Setting dieser Aufnahme liess sich Midori Seiler nicht lumpen. J.S. Bachs drei Sonaten für Violine spielte die deutsch-japanische Geigerin im ostdeutschen Köthen ein. Bach hatte dort als Hofkapellmeister die Reinschrift des Manuskripts besorgt. Schon durch die eigentümlich trockene Akustik der Aufnahme werden feinste Details hörbar. Dass Seiler langsame Tempi wählt, zeugt von Nervenstärke. Selten war dieser berühmte Zyklus entspannter zu hören.    

Midori Seiler 
Bach – The Violin Sonatas
(Berlin Classics 2016).
4 Punkte