In den 1970er-Jahren kam es einer Revolution gleich, als Nikolaus Harnoncourt in Zürich die Opern von Claudio Monteverdi (1567–1643) dirigierte. Die mutige Grosstat des kürzlich verstorbenen österreichischen Dirigenten führte zu manchen Wiederholungen, die zeigten, wie unterschiedlich diese frühbarocke Musik gespielt werden kann. Auf CD führt nun die 42-jährige Mezzosopranistin Magdalena Kozená zusammen mit dem Basler Orchester La Cetra unter der Leitung von Andrea Marcon wunderbar vor, wie selbstverständlich es ist, Monteverdis Musik heute zu singen. Sie vermittelt die Arien körperlich und sinnlich verspielt: Spannend auch zu hören, wie Kozená sich nicht (mehr) scheut, Expressivität über die Ästhetik zu stellen. Die Aufnahme ist eine Rückkehr Kozenás zu ihren Barockwurzeln und zeigt, dass dieses Repertoire nach wie vor ideal für sie ist.

Magdalena Kozená
Monteverdi 
(Archiv Produktion/Universal 2016).