Ein Meister und seine Schüler
Komponist Johannes Brahms (1833–1897) gilt gemeinhin als Hochromantiker. Doch der Einfluss des klanggewaltigen Wieners reicht bis tief in die Moderne des 20. Jahrhunderts hinein. So hat er etwa seinen Landsmann Alexander von Zemlinsky (1871–1942) wesentlich inspiriert und persönlich gefördert. Das Schweizer Feininger Trio wollte diese Inspiration hörbar machen und kombiniert deshalb auf seinem neuen Album Brahms’ Klaviertrio in c-Moll op. 101 mit jenem von Zem­linsky in d-Moll op. 3. Diese Wahl begründen Geiger Christoph Streuli, Cellist David Riniker und Pianist Adrian Oetiker zudem damit, dass Brahms sein Werk 1886 am Thunersee schrieb und darin hörbar auf alpine Volksmusik verwies. Zemlinsky nahm diese Methode auf, orientierte sich aber eher an ungarischen Weisen. Das Schweizer Pianotrio will dieser speziellen Brahms-Hommage weitere folgen lassen, denn auch die Wiener Ernst Krenek und Erich Wolfgang Korngold waren Brahms-Fans.

Feininger Trio
Brahms, Zemlinsky
Piano Trios
(Cavi-Music 2021)