Musik jenseit der Noten
Als spätberufener Jazzer ist Yaron Herman weder akademisch gedrillt noch stilistisch fixiert. Der Wahlfranzose hat ab 16 Jahren nach einer kurzen Basketballkarriere seine eigene Klangwelt erfunden. Als meisterhafter Improvisator fand der Pianist im Jazz eine Heimat, um aber stets Ausflüge in andere Gefilde zu wagen. Nun ist er mit «Alma» zu einer besonderen Reise gestartet: ein Soloalbum ohne jegliche Vorbereitung. Herman setzte sich ins Studio und begann zu spielen. Die Inspiration funktionierte von Ton zu Ton, von Motiv zu Variation. Zuweilen meldeten sich Kollegen wie J.S. Bach oder Chick Corea, flossen Folkloreoder Kirchenlied-Motive aus der Erinnerung ein. Formal ist «Alma» («Seele») zum bunten Liederbuch aus 17 kurzen Stücken geworden. Beim Hören wird man Zeuge, wie Musik entstehen kann – Musik jenseits der Noten.

Yaron Herman
Alma (Naïve 2022)