Wege in musikalische Innenwelten
Drei Alben – drei Klangwelten. Ihren Bandnamen nehmen Kaos Protokoll ernst, obwohl sich ihre Musik stets geordneter anhört. Jedoch nur beim ersten Hinhören. Das 2010 gestartete Bandprojekt aus Bern lebte seine «kaotische» Ideenvielfalt auf dem Debüt «quick & dirty» von 2012 aus. Bei «Questclamationmarks» 2015 klang noch der Albumtitel chaotisch, die Musik aber eingängiger. Nun schlägt Kaos Protokoll mit «Everyone ­Nowhere» ein neues Kapitel auf. Vom Trio zum Quartett gewachsen, erkunden Bandleader und Bassist Benedikt Wieland, Keyboarder Luzius Schuler, Holzbläser Simon Spiess und der Zürcher Drummer ­Flo Reichle ihre Innenwelten. Die ­seelischen in Bezug auf eine allseits spürbare Orientierungslosigkeit, die musi­kalischen auf Halt bietende Überlebenshilfen. Entsprechend klingt dieser selbst deklarierte «Post Jazz» zugleich nach retro und future. 

Kaos Protokoll 
Everyone Nowhere
(Prolog 2018)