Auf vulkanischer Erde
Ob solo, in intimer Duo-Konstellation oder im vielstimmigen Kollektiv: Fred Frith war lange bekannt als Noise­musiker mit Jazz im Blut. Der an sich ruhige Brite verwandelte sich auf der Bühne in einen Derwisch, der seine Gitarre mit Utensilien wie Ketten und Sägen das Jaulen und Kreischen lehrte. Zum Dämpfen der Klangfeuer griff er zu Geigenbogen oder rieselndem Sand. 

Vor zwei Jahren fand sich Frith mit den jungen Kollegen Jason Hoopes (Bass) und Jordan Glenn (Drums) zum neuen Trio. Spielte er mit diesen vorerst noch ausufernd wilde Stücke wie «La Tempesta», steuert das Trio auf ­seiner zweiten CD nun den «Ruhe­bereich» an. Frith, Hoopes und Glenn entwickeln ihre Stücke zu harmonisch und rhythmisch strukturierten Hörfilmen. Mit dem CD-Titel «Closer To The Ground» bekennt sich der heute 69-jährige Impro-Berserker zur Bodenständigkeit – freilich auf vulkanischer Erde.

Fred Frith Trio 
Closer To The Ground 
(Intakt 2018)