Das Publikum schwebt auf einer Tribüne über der Reuss und blickt von da aus auf die ­Jesuitenkirche: Dort kämpfen Gott und der Teufel aus Hugo von Hofmannsthals Stück «Jedermann» (1911) um die schuldbeladene Seele des wohlhabenden Protagonisten. Da es um Jedermanns Nächstenliebe schlecht steht, lässt Gott den Tod schicken. Nach dem Vorbild spätmittelalterlicher Mysterienspiele versammelt der Autor in seinem Stück allegorisches Personal – so begleiten etwa der Glaube, der Tod oder das Geld Jedermann auf seinem Weg.

Für ihre erste Zusammenarbeit haben sich das Luzerner Theater und die Freilichtspiele Luzern etwas Spezielles einfallen lassen. Sie gestalten den Hofmannsthal-Klassiker als Freilichtspektakel mit über 80 Sängern, Akrobatinnen, Musikerinnen, diversen Laien- und professionellen Darstellern. Unter der Regie von Thomas Schulte-Michels spielen sie auf dem Jesuitenplatz die Geschichte des engherzigen Jedermanns, der fast zu spät merkt, welche Werte im Leben zählen. 

Ein Luzerner Jedermann
Premiere: Fr, 25.5., 21.00 Jesuitenplatz Luzern
(bei schlechtem Wetter: Luzerner Theater)