Rätselhaft und zu Lebzeiten mehrheitlich verkannt: Die Texte des Schweizer Autors Robert Walser (1878–1956) wurden erst ab den 60er-Jahren wieder entdeckt – darunter die Mikrogramme, die lange als unentzifferbar galten. Die Regisseurin Deborah Epstein widmet sich in der Uraufführung des Stücks «Die Wärme sollte kälter und die Kälte wärmer sein» dem doppelsinnigen Schriftsteller. Anhand von Walsers Texten versucht sie, nichts weniger als die Wahrheit im Theater zu ergründen. Der Autor sah im Theater und im Traum Gemeinsamkeiten: Beide führen in eine Welt der Illusionen, spielen mit der Wahrnehmung. Regisseurin Epstein hatte bereits mit ihrem verspielten Peter-Bichsel-Abend im Theater Biel Solothurn Sinn fürs ­Poetische bewiesen.

Die Wärme sollte kälter und die Kälte wärmer sein
Premiere: Fr, 29.4., 19.30 
Stadttheater Solothurn