Der Junge hört ein dumpfes Geräusch und sieht, wie sein Vater zu Boden fällt. «In seinem Kopf steckt eine Axt.» Eine brandneue. Das ist ­einer der Morde in dem fünf­ten «Sam Berger und Molly Blom»-Krimi von Arne Dahl, der eigentlich Jan Lennart Arnald heisst. Der 59-Jährige hat über zwei Dutzend Romane geschrieben. Den Durchbruch schaffte er mit seiner Reihe rund um die «A-Gruppe», eine Sonder­ermittlungstruppe der schwedischen Polizei.

Mit «Null gleich eins» hat Dahl ein modernes Märchen geschrieben – packend und spannend. Drei «schöne Menschen» kommen immer am fünften Tag eines Monats ums Leben. Der Mörder deponiert ihre Leichen am Meeresufer der Schären nahe bei Stockholm. Parallel dazu hat es ein Killer auf Mitglieder der Hell’s Angels abgesehen, die er mit einer Axt ins Jenseits befördert. In einem Fall vor den Augen des halbwüchsigen Sohnes.

Die schwedischen Polizisten gehören offenbar  zu den weniger Schlauen ihrer Berufsgattung. Sie tun sich jedenfalls schwer mit der Aufklärung. Eine Ausnahme ist die Ermittlerin Desiré Rosenkvist in ihrem Rollstuhl, die mit dem Privatdetektiv-Duo Sam Berger und Molly Blom zusammenarbeitet. Die beiden haben zwar ein Kind miteinander, leben aber in einer unromantischen Zweckgemeinschaft.

Als Leser glaubt man, dass hinter den Schären-Morden ein einzelner Gestörter steht, der seelische Höllenqualen leidet. Tatsächlich steckt aber mehr hinter diesen Verbrechen, als man sich vorstellen kann – ein Märchen der schlimmen Sorte mit internationalen Verbin­dungen.

Arne Dahl 
Null gleich eins
Aus dem Schwedischen von Kerstin Schöps
453 Seiten
(Piper 2022)