Wer keinen Meeranstoss hat, geht ins Freibad. Denn auch am Beckenrand wirkt die Kraft des Wassers auf uns: Der beruhigende Klang, die sich spiegelnde Welt, die Sehnsucht nach Weite. 13 künstlerische Positionen befassen sich im Max-Frisch­Bad in Zürich aktuell mit ­unserem Verhältnis zum Wasser, aber auch mit gesellschaftlichen Fragen und dem Freibad selber. Der Einladung der Fondation «Jetzt Kunst» ist etwa Samuel Bron gefolgt, dessen «Floating Stones» das Becken zu einem magischen Ort machen. Lucas Harlachers bunte Luftmatratzen sind mit Fotos von Badi-Abfall beklebt. Marion Täschler und Katherine Newton haben die Türen der Umkleidekabinen demontiert – warum ist der nackte Körper eigentlich tabu? Und ­Ursula Rutishausers vergessenes Badetuch hängt am Geländer des Sprungturms. Die Skulptur aus Edelstahl scheint leicht im Wind zu wogen. Eine Erinnerung an den vergangenen Sommer? Ein Mahnmal für Jahres­zeiten, die mit dem Klimawandel zu verschwinden ­beginnen? f

Kunst im Park – Max-Frisch-Bad Nr. 2
Bis So, 14.11.
Freibad Letzigraben Zürich