«Es ist ein schmaler Grat zwischen Gewinn und Verlust in Literaturadaptionen. Man muss im Bild eine ähn­liche Qualität bringen, wie sie die Sprache hat.» Der 72-jährige Zürcher Illustrator Hannes Binder ist sich des Drahtseilakts bewusst, den seine ­Arbeit – das Übersetzen in die Bildsprache – mit sich bringt. Bekannt wurde er mit seinen Literaturadap­tionen zu Friedrich Glauser. Seither hat er zahlreiche Erzählungen und Gedichte in seine charakteristischen Schabkarton-­Zeichnungen übertragen, Schriftsteller bildnerisch porträtiert, Kinderbücher illus­triert und ­eigene Graphic ­Novels geschaffen. Demnächst erscheint im Lim­-mat Verlag seine Graphic ­Novel «Der ­digitale Dandolo». Zeich­nungen aus diesem Band, aber auch unveröffentlichte Originalillustrationen und grossformatige Reproduktionen, Skizzen und Arbeitsmateria­lien sind nun in der Ausstellung im Zürcher Strauhof zu sehen. Diese geht unter anderem der Frage nach, wie Texte in Bilder übertragen werden, damit ­etwas Neues, Eigenes entstehen kann. 

Hannes Binder – Die doppelte Lektüre
Fr, 7.2.–So, 17.5. Strauhof Zürich