Vater und Tochter machen gemeinsame Sache in der Ausstellung «Gomringer & Gomringer» im Strauhof Zürich. Die Poesie liegt beiden im Blut: Dem 91-jährigen Eugen Gomringer, Begründer der Konkreten Poesie, genauso wie seiner 36-jährigen Tochter Nora, die sich als Slampoetin und Lyrikerin einen Namen gemacht hat. Eine Ausstellung im Strauhof zeigt ihr unterschiedliches Schaffen und findet Gemeinsamkeiten wie den visuellen Umgang mit Literatur und Text. Interessanterweise sieht sich die 55 Jahre jüngere Tochter als «reaktionär und konservativ» im Vergleich zum Gedankenkonstrukt ihres Vaters, wie sie im Band «ach du je» gesteht: «Vielleicht ist lediglich die Art, wie ich schreibe, rebellisch, wenn man es in Bezug setzt zu den klaren, konzentrierten Texten des Vaters.» In der Schau, die auf ausgewählte Gedichte fokussiert, können sich die Besucher anhand von Texten, Bildern, Tondokumenten und Videos selbst ein Bild machen von den Arbeiten des Altmeisters und seiner nicht minder experimentierfreudigen Tochter.

Gomringer & Gomringer
Do, 6.10.–Sa, 8.1., Strauhof Zürich
www.strauhof.ch