Bisweilen hilft nur Höhenluft. Nach einem Zusammenbruch zog der deutsche Maler Ernst Ludwig Kirchner 1917 nach Davos und fand dort seinen Frieden. In seinen Gemälden wichen die verzerrten Städte in der Folge ruhigen Landschaftsansich­ten und Dorfszenen. Doch Kirchner war nicht der Einzige, den es in die Bündner Berge zog. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich Davos zunächst zu einem ­renommierten Lungenkurort, später zur Wintersport-Destination entwickelt. Katia und Thomas Mann kamen hierhin, Arthur Conan Doyle oder Robert Louis Stevenson. Das Kirchner Museum in Davos lässt diese Zeit nun in der Ausstellung «Europa auf Kur» aufleben. Die Schau beleuch­tet Kur- und Sportgeschichte, Kunst und Architektur sowie damalige philo­sophische und politische Fragen. Und entführt in ein Davos, das vieles auf einmal war: Ort der medizinischen Hoffnung, Ruhepol im tumultuösen Europa und eines der Epizentren der Kulturgeschichte.

Europa auf Kur. Ernst Ludwig Kirchner, Thomas Mann und der Mythos Davos
So, 28.11.–So, 30.10.2022
Kirchner Museum Davos GR