Da liegt er in seiner Dachkammer und trotzt der feuchten Kälte, die spürbar von der Decke tropft. «Der arme Poet» ist das berühmteste Bild von Carl Spitzweg (1808–1885), weil es dessen atmosphärische Plastizität zur Perfektion bringt. Das Kunst Museum Winterthur stellt es ins Zentrum seiner Ausstellung zum Münchner Biedermeier-Maler, die nebst weiteren Schlüsselwerken auch unbekannte Bilder aus Privatsammlungen vereint. Spitzwegs Figuren- und Landschaftsbilder zeigen meist beschauliche Szenerien, die aber oft ironisch gebrochen werden. Oder kritisch aufgeladen, lässt sich «Der arme Poet» doch als klare Anklage gegen das Los der «brotlosen Kunst» lesen. 

Carl Spitzweg
Sa, 29.2.–So, 2.8., Kunst Museum Winterthur ZH
www.kmw.ch