Die Meldung kam überraschend und war nationalen TV-Stationen eine «Breaking News»-Schaltung wert. An einer Medienkonferenz liess die US-Handelskammer im Oktober 2009 verlauten, sich für die bisher strikt bekämpfte CO₂-Steuer starkzumachen. 

Noch am selben Tag war klar: Die Meldung war eine Ente, die Konferenz eine Inszenierung der Yes Men. Mit solchen Protestaktionen bekämpft das Duo aus New York seit 1996 «die Profitgier der Konzerne sowie die ­Untätigkeit des Establishments angesichts des Klimawandels». Dies erklären die Yes Men in einem Dokfilm, der die beiden hauptamtlichen Kunstprofessoren auf ihrem Kampf gegen die Windmühlen in Zeiten von Globalisierung und Deregulierung begleitet. 

Filmemacherin Laura Nix zeigt auf, weshalb Mike Bonanno und Andy Bichlbaum alle Freizeit für ihre gewieften Streiche opfern und wie sie damit international für Schlagzeilen sorgen. Wie sie ihre Aktionen aushecken, minutiös vorbereiten, oft scheitern, aber auch überraschende Erfolge feiern. Etwa an jenem Militärkongress, als sie Sicherheitsberater und US-Generäle dazu brachten, zur Feier des Energiewandels einen Kreistanz mit Indianerschmuck zu tanzen. Szenen wie diese machen Spass, andere verdeutlichen, worin der unermüdliche Kampf der Yes Men für eine bessere Welt begründet liegt.

The Yes Men – Jetzt wirds persönlich
Regie: Laura Nix / 88 Minuten
Di, 11.10., 23.05 Arte