Weltweit konnten sie Erfolge feiern. 100 Millionen Platten haben sie verkauft und sich mit Songs wie «Wind Of Change» und «Still Loving You» nicht nur in die Ohren ihrer Fans geschlichen. Und viele sind noch heute verwundert, dass die Scorpions ausgerechnet in den USA zu Superstars wurden. Was um Himmels willen sieht und hört die Welt in ihnen? Dies fragen sich Musikkritiker noch heute.

Ganz einfach: «Sie sind die beste amerikanische Band aus Deutschland.» Diese wenig erhellende Antwort liefert Paul Stanley, der Gitarrist der US-Hardrock-Band Kiss, im Film von Katja von Garnier. Die deutsche Regisseurin war von 2010 bis 2012 mit den Scorpions unterwegs und dokumentierte in «Forever And A Day» deren Abschiedstour, die keine war, denn die Rocker besannen sich anders.

Der Film geriet – vielleicht dadurch? – etwas verwirrend. Er ist ein Mix aus Konzertfilm und Bandporträt und startet mittendrin: 1983 im US-amerikanischen San Bernardino Valley. Von da geht es wild vor und zurück in Ort und Zeit. Von Bangkok über Beirut nach Moskau, über London nach New York. Zwischendurch erzählen Bandgründer Rudolf Schenker, Sänger Klaus Meine und Gitarrist Matthias Jabs aus dem Leben. Und man wird den Eindruck nicht los: Der Film entstand so zufällig wie die Rockkarriere der Band. Er zeigt die netten Jungs von nebenan, die immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren und nie so genau wussten, wie ihnen geschah.

Forever And A Day
Regie: Katja von Garnier
98 Minuten
Fr, 7.10., 21.40 Arte