«Tut mir leid. Ich wünsche keine Abenteuer. Vielen Dank, und heute schon gar nicht. Guten Morgen, mein Herr! Aber bitte, kommt zum Tee, jederzeit, wie es euch passt – warum nicht morgen? Auf Wiedersehen!» Mit diesen Worten wimmelt der kleine Hobbit Bilbo Beutlin zu Beginn des Buchs den Zauberer Gandalf ab. Als dann am nächsten Tag prompt 13 Zwerge in seine behagliche Hobbithöhle purzeln, ist der friedfertige Bilbo überrumpelt.

Schnell stellt sich heraus, dass Gandalf ihn den Zwergen als Meisterdieb bei der Rückeroberung ihres verlorenen Reichs und Schatzes zur Seite stellen will. Blöd nur: Hobbits mögen keine Abenteuer. Ihnen ist es wichtiger, Ruhe zu haben und neben den normalen Mahlzeiten noch ein Nach-Abendbrot und ein zweites Frühstück zu verspeisen. So wird Bilbos beschauliches Leben in Hobbingen im Auenland plötzlich auf den Kopf gestellt und ein grosses Abenteuer beginnt. Die 14 Gefährten haben mit Orks, Riesenspinnen und dem Drachen Smaug zu kämpfen.

Abgesehen von der grossen Endschlacht ist das Buch deutlich weniger kampflüstern als der erste Teil der Film-Trilogie von Peter Jackson, der aktuell in den Kinos läuft. Vielmehr gibt die von Tolkien ursprünglich für seine Kinder geschriebene Geschichte dem Leser wunderschöne Anregungen, sich eine eigene Version von Mittelerde zu denken. Die Abenteuergeschichte wurde 1937 erstmals veröffentlicht – Jahre später schrieb Tolkien seine «Herr der Ringe»-Trilogie. Doch auch die Erlebnisse des kleinen und schon fast niedlichen Hobbits Bilbo begeistern noch heute.

[Buch]
J.R.R. Tolkien
«Der kleine Hobbit»
459 Seiten
Deutsche Erstaus­gabe: 1957
Heute erhätlich bei DTV.
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